Dieselnetz Allgäu vorerst ohne Pesa Link

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 sollten eigentlich die von der Deutschen bahn beim polnischen Hersteller georderten Link-Triebzüge der Baureihe 633 im Allgäunetz an den Start gehen. Dann startet der neue Verkehrsvertrag, der bis ins Jahr 2029 für die Dieselstrecken im Allgäu gelten wird – mit Ausnahme der Strecke nach Füssen, auf der die Bayerische Regiobahn 2018 die Ägide übernimmt. 2013 hatten die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) das Dieselnetz Allgäu in zwei Losen ausgeschrieben. Den Zuschlag für beide Lose erhielt DB Regio und bestellte 26 neue niederflurige Link-Dieseltriebzüge. Doch der Start muss ohne die Baureihe 633 stattfinden.

Pesa hat Zulassungsschwierigkeiten

Die neuen Link-Triebzüge werden nun frühestens Ende 2018 erwartet, nachdem der Hersteller Pesa Probleme mit der Zulassung der Fahrzeuge hat. Sie sollen zwischen Augsburg/München und Kempten sowie auf der Illertalbahn von Ulm über Kempten bis nach Oberstdorf, Pfronten, Lindau und Wangen zum Einsatz kommen. „Bis die Fahrzeuge da sind, setzen wir im Dieselnetz Allgäu weiterhin Doppelstockzüge sowie Dieseltriebfahrzeuge der Baureihen 612 und 642 ein“, sagt Bärbel Fuchs, die zuständige Verkehrsvertragsmanagerin von DB Regio Bayern.

Doppelstockzüge werden weiterhin ins Allgäu fahren. Nach Füssen, wie hier im Bild, kommen die Garnituren allerdings nur noch bis Ende 2018, dann fährt hier die BRB (11. November 2017)
Doppelstockzüge werden weiterhin ins Allgäu fahren. Nach Füssen, wie hier im Bild, kommen die Garnituren allerdings nur noch bis Ende 2018, dann fährt hier die BRB (11. November 2017)

612 erhalten Redesign

Die Neigetechnik-Fahrzeuge der Baureihe 612 werden nach und nach ein umfangreiches „Redesign“ erhalten. Sie bekommen einen Hublift, Videoüberwachung und ein neues Fahrgastinformationssystem; auf Displays im Zug erscheinen künftig unter anderem Anschlussverbindungen und Baustelleninformationen. Die Baureihe 612 wird weiterhin auf der Linie von Augsburg nach Oberstdorf und Lindau sowie ab Ende 2018 neu auch zwischen Augsburg und Memmingen mit Flügelzug nach Bad Wörishofen und bis zur Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Memmingen-Lindau ebenso zwischen München und Memmingen verkehren. In die gesamte Flotte – sowohl die neuen Pesa-Fahrzeuge als auch das Redesign der VT 612 – wird ein dreistelliger Millionenbetrag investiert.

Die Neuerungen zum Fahrplanwechsel

Das bewährte Fahrplankonzept im Allgäu bleibt vorerst und bis zur Inbetriebnahme der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Memmingen-Lindau im Wesentlichen unverändert. Für die Fahrgäste gibt es ab 10. Dezember 2017 jedoch Detailverbesserungen – insbesondere im Service. So wird künftig in jedem Zug ein Zugbegleiter an Bord sein, der den Reisenden für Fragen zur Verfügung steht. Fahrgäste profitieren außerdem von einer neuen Verkaufsstelle für Fahrkarten in Pfronten-Ried. Dort plant die DB, gemeinsam mit der Gemeinde zum Fahrplanwechsel ein Video-Reisezentrum zu eröffnen. Das Reisezentrum in Oberstdorf wird zudem künftig auch am Wochenende geöffnet sein.

Ferner soll es neue Ticketangebote geben: Mit dem Hopper-Ticket Allgäu 50 fahren Reisende in Nahverkehrszügen für 11,80 Euro auf Verbindungen bis zu 50 Kilometer hin und zurück. Eigene Kinder und Enkelkinder bis einschließlich 14 Jahren fahren kostenlos. Neu ist auch die Monatskarte Allgäu ab 9 Uhr. Sie gilt für beliebig viele Fahrten zwischen zwei Orten – der Preis für das Monatsticket errechnet sich je nach Verbindung.

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