Drittes Gleis Freilassing – Salzburg in Betrieb

Ein zusätzliches Gleis zwischen Freilassing und Salzburg macht den Zugverkehr am deutsch-österreichischen Grenzübergang leistungsfähiger. Die S-Bahn Salzburg kann durch die erweiterte Gleiskapazität verstärkt neben dem grenzüberschreitenden Personenfern- und Güterverkehr fahren. Auf der nunmehr dreigleisigen Strecke zwischen Freilassing und Salzburg verkehren pro Stunde und Richtung künftig sechs Personenzüge, darunter vier ÖBB-Nahverkehrszüge.

Im Rahmen des 60-Millionen-Euro-Projektes entstanden auf deutscher Seite vier Brücken, 1,6 Kilometer neues Gleis und ein neuer Bahnsteig für die S-Bahnen im Bahnhof Freilassing. Eine eingleisige Brücke wurde ergänzend zur denkmalgeschützten Brücke über die Saalach neu gebaut. Zwei Brücken in Freilassing hat die DB Netz AG erweitert und eine weitere als Kreuzungsmaßnahme mit der Stadt komplett erneuert. Insgesamt wurden entlang der Baustellenstrecke etwa 1,8 Kilometer Schallschutzwände neu gebaut.

Die Fertigstellung des dritten Gleises ist ein Meilenstein im Bauablauf entlang der Ausbaustrecke (ABS) 38 von München über Mühldorf nach Freilassing. Die ABS 38 umfasst ein ganzes Bündel aufeinander abgestimmter Teilprojekte, die den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung entlang der Strecke verfolgen. Auch aus europäischer Sicht ist die Strecke als Teil des transeuropäischen Korridors „Rhein-Donau“ von zentraler Bedeutung. Bei der feierlichen Inbetriebnahme am 11. Dezember 2017 in Freilassing betonten Vertreter von Politik und Bahnen die regionale und überregionale Bedeutung des Ausbaus.

Stimmen aus der Politik

Der Salzburger Landesrat Hans Mayr argumentierte: „Der Ausbau des Streckennetzes zwischen Salzburg und Bayern stellt einen wichtigen Beitrag zur Kapazitätserweiterung und Stärkung des Nahverkehrssystems zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Freilassing dar. Das dritte Gleis wird für die S-Bahn auf dieser Strecke genutzt, daher kommen die Fahrgäste bereits nach 15 Minuten an ihrem Ziel an. Der Fern- und Güterverkehr verläuft nun ungehindert auf den übrigen Gleisen. Weiters werden die Züge der S3 zweistündlich von Schwarzach-St. Veit bis Saalfelden mit 10. Dezember verlängert. Die Anbindung wichtiger Stadtteile an das S-Bahn-Netz wird durch die Errichtung von vier neuen Haltestellen bei gleichzeitiger Erhöhung der Taktfrequenz auf vier Verbindungen pro Stunde gewährleistet. Somit werden diese Linien für Schüler und Pendler noch komfortabler und durch die Berücksichtigung der Verknüpfung mit dem Stadtbus wesentlich attraktiver.“

Klaus-Dieter Josel, bayerischer DB-Konzernbevollmächtigter, resümierte: „Mit dem dritten Gleis in Freilassing und der bereits im Mai 2017 eröffneten Zweigleisigkeit zwischen Mühldorf und Tüßling haben wir in diesem Jahr gleich zwei Nadelöhre auf einer wichtigen Strecke in Südostbayern aufgelöst. Damit geht der Streckenausbau von München bis zur deutsch-österreichischen Grenzregion weiter voran.“

Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB Infrastruktur AG, sagte: „Das Projekt „Drittes Gleis Freilassing – Salzburg“ der DB Netz AG ergänzt den seit vielen Jahren laufenden Netzausbau der ÖBB für das Salzburger S-Bahn-Netz. Die Kapazitätserweiterung des S-Bahn-Netzes findet nun mit dem Zusammenschluss der deutschen und österreichischen Schienen ihren Abschluss. Viele Pendler zwischen dem Berchtesgadener Land und dem Salzburger Zentrum werden von der besseren Betriebsqualität profitieren.“

Informationen zum Projekt gibt es auch im Internet unter www.abs38.de.

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