München – Memmingen – Lindau: Go-Ahead erhält Zuschlag für E-Netz Allgäu

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg haben heute den Zuschlag für das E-Netz Allgäu an die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH erteilt. Das teilte die BEG am 3. August 2018 mit. Die Vergabe erfolgte in einem europaweiten nichtoffenen Vergabeverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb.

Der Auftrag umfasst etwa 2,6 Millionen Zugkilometer im Jahr. Mit dem Betreiber wird ein Verkehrsvertrag über 12 Jahre geschlossen, der Ende 2021 in Kraft tritt. Ursprünglich war die Betriebsaufnahme zeitgleich mit der Aufnahme des elektrischen Betriebs im Dezember 2020 vorgesehen; im Verfahrensablauf kam es allerdings zu Verzögerungen.

Fahrplankonzept

Die bestehende tägliche zweistündliche Direktverbindung zwischen München und Memmingen mit Bedienung aller Regionalzughalte von Geltendorf bis Memmingen wird künftig elektrisch betrieben. Damit ist der Dieselbetrieb auf der Linie bald Geschichte. Neu ist ein zusätzlicher, täglicher Zweistundentakt ab ca. 08:00 Uhr auf der Linie München – Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin. Bedient werden dabei München-Pasing, Buchloe, Türkheim, Mindelheim und alle Halte von Memmingen bis Lindau. Die Züge sollen voraussichtlich ab 2022 auch die fünf neuen Stationen zwischen Hergatz und Lindau bedienen. Zusätzlich verkehren Züge in einem Zweistundentakt an Werktagen außer Samstagen auf der Linie Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin mit Bedienung aller Zwischenhalte. Zusammen mit der zweistündlichen, sehr schnellen Linie München – Memmingen – Lindau ergibt sich damit zwischen Memmingen und Lindau werktags außer Samstag für alle Halte ein stündliches Angebot. Die Fahrzeit von Memmingen in die Landeshauptstadt München soll nach Verkehrsaufnahme um rund 30 Minuten verkürzt werden.

Mit dem FLIRT 3 ins Allgäu

Go-Ahead hat beim Hersteller Stadler vierteilige, elektrische Triebwagen vom Typ FLIRT 3 für das E-Netz Allgäu bestellt. In der Hauptverkehrszeit sollen auf den Verbindungen zwischen Buchloe und München, dem nachfragestärksten Abschnitt des E-Netzes, bis zu 600 Sitzplätze in der 2. Klasse angeboten werden.

Verkehrsminister Winfried Hermann am Steuer des FLIRT für Baden-Württemberg (Foto Michel Koczy)
GoAhead wird im E-Netz Allgäu FLIRT3-Triebwagen von Stadler einsetzen. Das Foto zeigt ein solches Fahrzeug, das einmal in Baden-Württemberg fahren wird. Die Allgäu-FLIRT werden wahrscheinlich ein anderes Außendesign tragen (Foto Michel Koczy)

„Wir freuen uns sehr, mit dem Elektronetz Allgäu nun unser viertes Netz in Deutschland befahren zu können und wollen mit einem qualitativ hochwertigen Betrieb zusätzliche Fahrgäste vom Schienenpersonennahverkehr überzeugen“, sagt Stefan Krispin, Geschäftsführer der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH. „Nachdem wir in Baden-Württemberg schon mit unseren Angeboten überzeugen konnten, wollen wir uns auch im Elektronetz Allgäu als verlässlicher und verantwortungsbewusster Partner im Eisenbahnverkehr etablieren und uns zu einem bevorzugten Arbeitgeber entwickeln“, sagt Stefan Krispin. „Sicherheit und Qualität für die Fahrgäste, aber auch für unsere Mitarbeiter, stehen für uns dabei an erster Stelle“.

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